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DGSP fordert zügigen Einstieg in den Vereinsbetrieb: Umsetzung des Sportministerkonferenz-Vorschlags nötig

Die Deutsche Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention (DGSP) hat in einer Pressemitteilung den Vorschlag der Sportministerkonferenz ausdrücklich begrüßt, so zügig wie möglich den vereinsbasierten Sport in Deutschland wieder zugänglich zu machen. Die Sportministerkonferenz hatte sich zuletzt in einem Beschluss auf einen Plan für eine schrittweise Rückkehr des vereinsbasierten Sports geeinigt. Die Deutsche Sportmedizin sieht hier eine hohe Dringlichkeit. DGSP-Präsident und DOSB-Olympiaarzt Prof. Dr. Bernd Wolfarth (Charité Berlin) begründet diese damit, dass die fortschreitende Inaktivität der Bevölkerung eine signifikante Steigerung sogenannter nicht-übertragbarer Krankheiten zur Folge haben wird: „Deutschland braucht dringend eine Rückkehr zum Vereinssport! Wenn wir nicht schnelle und nachhaltige Wege aus der Inaktivität finden, wird die Lockdown-Situation und der damit verbundene Verzicht auf Vereinssport vermehrt Krankheiten wie Typ-2-Diabetes oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen in der Bevölkerung provozieren.“ Wolfarth hat ebenso die soziale Funktion des Vereinssports im Blick: „Viele Menschen werden durch die Gemeinschaft im Vereinssport einfach gezielter zur Bewegung motiviert. Gerade Kinder und Jugendliche sowie Senioren mit besonderen Übungsbedürfnissen müssen dringend zurück in die Vereine! Das hilft diesen Gruppen nicht nur, sich gegenseitig zum Sporttreiben zu motivieren, sondern sorgt auch für ein wichtiges Gemeinschaftsgefühl.“

 

Ebenso sieht das der Hauptschriftleiter der Deutschen Zeitschrift für Sportmedizin und Mitglied des DGSP-Wissenschaftsrats Prof. Dr. Dr. Jürgen M. Steinacker (Universitätsklinikum Ulm). Er kritisiert im Editorial der aktuellen Magazinausgabe explizit das Unterschätzen gesellschaftlicher Auswirkungen für die Zukunft: „Wenn wir über Lockdown sprechen, dann sind soziale Chancen, Bildungschancen und Sportausübung und damit auch Zukunftschancen für die Jugend erheblich betroffen.“ Steinacker hat dabei nicht nur die Perspektive des Vereinssports als Perspektivenöffner für Breiten- und Leistungssport im Blick, sondern auch das Impfgeschehen und die Diskussionen über die Priorisierung von Leistungssportler*innen in der Impfkette: „Wenn der Sport sich ganz hintenanstellen soll, dann wird das Signal ausgesendet, dass Jugendliche und Sporttreibende nicht wichtig für die Gesellschaft sind. Dabei kann der Sport zeigen, dass Hygienekonzepte erfolgreich sind und Übertragungen weitgehend vermieden werden können.“ Steinacker unterstreicht klar, dass es richtig ist, die schwächsten und verletzlichsten in den Risikogruppen zuerst zu impfen, stellt aber auch klar: „Sportler haben Anspruch darauf, ihren selbstbestimmten Sport zu treiben. Wenn die Impfung fortschreitet und mehr Impfstoff verfügbar ist, müssen wir darüber sprechen, junge Sportler ohne Neid und wegen der Risiken auch rechtzeitig zu impfen. Ihre Lebenschancen verdienen es.“

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Veröffentlichung

Do, 25. Februar 2021

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