Die Deutsche Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention (DGSP) informiert zum neuen Schuljahr:
Richtige Auswahl und korrektes Tragen des Schulranzens vermeidet Rückenschmerzen und Haltungsschäden
Da Stabilität und Belastbarkeit der Wirbelsäule bei Kindern und Jugendlichen erst mit dem Wachstum und dem Alter zunehmen, können ungeeignete und zu schwere Schultaschen das Risiko für Rückenschmerzen und Krankheiten der Wirbelsäule steigern.
Worauf Sie beim Kauf eines Schulranzens achten sollten, rät Ihnen die DGSP:
Unnötige Belastungen des Rückens vermeiden
Rückenschmerzen treten schon bei Kindern und Jugendlichen auf – und das mit zunehmenden Alter. Daten aus der KiGGS-Studie zeigen, dass Beschwerden bei den Drei- bis Zehnjährigen nur eine geringe Rolle spielen, aber bereits 49 % der Elf- bis Siebzehnjährigen betroffen sind.
Auch wenn ein Zusammenhang zwischen dem Gewicht des Schulranzens und der Entstehung von Rückenschmerzen wissenschaftlich nicht eindeutig gesichert ist, sollte dieser ein geringes Eigengewicht und eine ergonomische Form besitzen, wie es die DIN-Norm vorschreibt. Als Faustformel sollte das Gesamtgewicht des Schulranzens maximal 20 % des Körpergewichtes betragen.
Beim Tragen des Ranzens ist auf eine achsengerechte Belastung des Rückens zu achten, vor allem bei Rücksäcken. Unterstützt werden die Entwicklung der Rückenmuskulatur sowie die Rumpfstabilität durch regelmäßige Bewegung.
Tipps zum Kauf eines Schulranzens
- Zertifizierung nach DIN 58124
- Eigengewicht nicht höher als 1,3 kg
- Ergonomisches, gepolstertes Rückenteil
- Stufenlos verstellbare, gepolsterte Trageriemen, Mindestbreite 40 mm
- Mindestens 80 mm langer Haltegriff
- Aus Gründen der Verkehrssicherheit sollte der Ranzen die Kontur des Kindes möglichst nicht überragen
- Den Schulranzen mit dem Kind gemeinsam aussuchen und versuchsweise aufsetzen, um die Passform zu überprüfen
Tipps beim Benutzen des Schulranzens
- Tragegurte sollten so angezogen werden, dass der Ranzen körpernah und damit biomechanisch günstig getragen wird. Die Fachteiler des Ranzens ermöglichen eine symmetrische und gleichgewichtige Verteilung
- Die regelmäßige Kontrolle des Tascheninhaltes verhindert das unnötige Umhertragen von aktuell nicht gebrauchten Unterrichtsmaterialien
- Schule und Lehrkräfte können Ablagesysteme anbieten und besonders in der Anfangszeit mit vervielfältigten Materialien arbeiten. In Abstimmung mit der Elternschaft können Getränke in der Schule oder im Klassenzimmer bereitgestellt werden, damit diese nicht mitgebracht werden müssen
Frankfurt, den 17. August 2017
Experten zu diesem Thema vermittelt:
DGSP-Pressesprecherin Dr. Annette Heller
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DGSP im Kurzportrait: Die 1912 gegründete Deutsche Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention (DGSP) ist die zentrale ärztliche Institution auf den Gebieten der Sportmedizin sowie der Gesundheitsförderung und Prävention durch körperliche Aktivität. Neben der Förderung von sport- und präventiv¬medizinischer Forschung, Lehre sowie Fort- und Weiterbildung setzt die DGSP viele Projekte zur Erhöhung der Gesundheitskompetenz in der Bevölkerung um. Sie ist die Vereinigung der 17 Landesverbände für Sportmedizin und mit ihren 8000 Mitgliedern eine der größten wissenschaftlich-medizinischen Fachgesellschaften in Deutschland. 2012 feierte die deutsche Sportmedizin ihr einhundertjähriges Bestehen. Dem Präsidium gehören an: als Präsident Professor Dr. Klaus-Michael Braumann (Hamburg), als Vizepräsidenten Dr. Ingo Tusk (Frankfurt am Main), Dr. Thomas Schramm (Köln), Professor Dr. Bernd Wolfarth (Berlin), Professor Dr. Wilhelm Bloch (Köln) und Professor Dr. Christine Graf (Köln). Generalsekretär ist Professor Dr. Rüdiger Reer (Hamburg). Ehrenpräsidenten sind Professor Dr. Dr. Wildor Hollmann (Köln) und Professor Dr. Herbert Löllgen (Remscheid).