Gemeinsame Pressemitteilung der Deutschen Vereinigung für Sportwissenschaft e.V. und der Deutschen Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention e.V.:
Sportwissenschaft und Sportmedizin stehen mit Expertise der Sportpolitik zur Verfügung
dvs & DGSP nehmen Bezug zur "Hamburger Erklärung"
Am 7. April 2022 verabschiedete die Sportministerkonferenz (SMK) die „Hamburger Erklärung“, die zur Bewältigung großer gesellschaftlicher Herausforderungen beitragen soll. Die SMK weist dem Sport eine Reihe von Eigenschaften zu, wie die Überwindung von Unterschieden und Vorbehalte, Aufbau von Identifikation und Verbundenheit, Ausgleich zu Stress und Belastungen. Die SMK hat überdies beschlossen, einen Bewegungsgipfel durchzuführen und eine nationale Bewegungs-Kampagne zu starten.
Die Deutsche Vereinigung für Sportwissenschaft (dvs) und die Deutsche Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention (DGSP) haben im Rahmen des Sports, Medicine and Health Summits 2021 in der Hansestadt die Hamburg Declaration unterschrieben, die eine globale Allianz gegen den Bewegungsmangel schmieden soll. Daher freuen sich beide Gesellschaften über die nun gefassten Beschlüsse der SMK, unterstützen sie und stehen bereit, um gemeinsam mit der SMK, den Landessportbünden, dem DOSB und der dsj sowie wie weiteren Akteuren im Sport die Bewegungs-Kampagne erfolgreich zu gestalten. Sportwissenschaftliche und sportmedizinische Studien zeigten bereits vielfach den positiven Einfluss körperlicher Bewegung auf die Gesundheit der Menschen und die damit verbundenen nachhaltigen Wirkungen für die Gesellschaft. Die Aufklärung negativer Konsequenzen eines Sport-„Lockdowns“ auf die Psyche und Physis aller Altersklassen, die besondere Bedeutung des Schulsports und die Folgen von Long-COVID im Leistungssport – all diese Aspekte bedürfen derzeit noch stärkerer Beachtung und belegen den aktuell notwendigen Bedarf an sportwissenschaftlicher und sportmedizinischer Forschung.
Dabei haben Sportwissenschaft und Sportmedizin gerade in der Corona-Pandemie ihre Expertisen unter Beweis gestellt und frühzeitig einen wichtigen und thematisch breit ausgerichteten wissenschaftlichen Beitrag geleistet. So wurden Positionspapiere zum „Return-to-Sport“ nach durchgemachter Covid-19 Erkrankung oder mit Verhaltensempfehlungen im Sport während der Pandemie erarbeitet, eine große multizentrische Kohortenstudie mit an SARS-CoV-2 infizierten Leistungssportler*innen (CoSmo-S) initiiert, die SARS-CoV-2 Impfung bei Leistungssportler*innen begleitet und weitere Projekte auch zu den gesundheitlichen Auswirkungen der Infektion im Kontext der körperlichen Belastbarkeit begonnen.
Weiterhin wurden vor wenigen Tagen auf dem 25. Sportwissenschaftlichen Hochschultag der dvs in Kiel, an dem über 600 Personen an drei Tage an über 100 Veranstaltungen zum Motto „Sportwissenschaft in gesellschaftlicher Verantwortung“ teilnahmen (www.dvs2022.de), weitere Forschungsergebnisse und laufende Projekte zur Corona-Pandemie vorgestellt. Die Spannbreite der Themenfelder reicht hierbei von der Digitalisierung des Sportunterrichts und des sportwissenschaftlichen Studiums über die Folgen der Pandemie auf die körperliche Aktivität sowie Leistungsfähigkeit von Kindern und Erwachsenen, der Bewegungsförderung in Pflegeeinrichtungen (Einsatz einer App) bis hin zur Längsschnittstudien zu gesellschaftlichen Auswirkungen durch Lockdowns, zur Vergrößerung der sozialen Schere als auch zu Auswirkungen auf Mitgliedszahlen in den Sportvereinen.
Die dvs und die DGSP fordern die Einbindung dieser wissenschaftlichen Expertise bei der Lösung der o. g. gesellschaftspolitischen Fragestellungen und rufen dazu auf, zukünftig interdisziplinär zu arbeiten und gemeinsame Lösungswege zu gestalten.
Hamburg / Frankfurt am Main, den 14. April 2022
Jennifer Franz (Geschäftsführerin)
Deutsche Vereinigung für Sportwissenschaft e. V. (dvs)
Postfach 73 02 29, D-22122 Hamburg
Bei der Neuen Münze 4a, D-22145 Hamburg
Tel.: (040) 67941212, Fax: (040) 67941213, Mobil: (0151) 42 444 252
E-Mail: , dvs im Internet: www.sportwissenschaft.de
Daniel Schmidt (DGSP-Geschäftsstellenleiter & Presseverantwortlicher)
Deutsche Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention e.V.
Klinik Rotes Kreuz
Königswarterstraße 16
60316 Frankfurt am Main
Tel.: (069) 4071-412, E-Mail:
Über die Deutsche Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention e.V.
Die Deutsche Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention (kurz DGSP) ist die zentrale ärztliche Institution in der Sportmedizin sowie der Gesundheitsförderung und Prävention durch körperliche Aktivität. Die DGSP ist Mitglied des Deutschen Olympischen Sportbundes und somit Teil der organisierten Sportinfrastruktur in Deutschland. Mit ca. 7.500 Mitgliedern ist sie die zweitgrößte Sportmedizinorganisation der Welt.